Für uns bedeutet der Zusatz „Freyheit“ bei unseren Weinen ganz simpel biodynamische Bewirtschaftung im Weingarten und rigoroser Verzicht im Weinkeller. Wir gehen respektvoll mit unserem Boden und unseren Rebstöcken um und setzen auf wilde Hefen, spontane Vergärung, Maischestandzeiten, Holzfasslagerung, einen langen Hefekontakt und den Faktor Zeit. Weissburgunder, Grauburgunder und Roten Traminer vergären wir auf den Schalen. Allen vier Sorten wird dadurch eine vitale Gerbstoffstruktur und folglich ordentlich Leben eingehaucht; dazu kommt ein leicht verändertes Aromaspektrum, das überkommenen Vorstellungen bezüglich Typizitäten neue Dimensionen verleiht. Auf der Maische vergorene Weißweine mögen Erwartungshorizonte sprengen, gleichzeitig loten sie aber auch verborgene Qualitäten aus und verleihen Rebsorten oft ein Gleichgewicht, das sie in klassisch vinifizierten Versionen unmöglich offenbart hätten.
In all den Diskussionen um maischevergorene Weißweine geht die Tatsache unter, dass Rotweine seit jeher Kontakt mit den Schalen haben. Sie tragen ganz wesentliche zur Stilistik des Weins bei. Dass dabei Farbpigmente aus der Haut gelaugt und zusätzlich Struktur, Lebendigkeit und Aromen akkumuliert werden, sind stets willkommene Nebeneffekte. Grundsätzlich folgen wir unserem persönlichen Gefühl und unserer Eingebung sowie unseren biodynamischen Richtlinien von Demeter und Respekt, sowohl im Weingarten als auch im Keller.
Übrigens gibt es jetzt eine klare gesetzliche Regelung. Bio bzw biodynamische Weine werden mit dem englischen Wort Natural Wines beschrieben – Achtung: die deutschsprachige Bezeichnung ist laut österreichischem Weingesetz/Bezeichnungsverordnung VERBOTEN…
Sollte ein österreichischer Wein mit Orangewein bezeichnet sein, so wurde dieser nicht biologisch produziert.