Weingut HeinrichWeingut Heinrich

In zwei Wellen fällt der Gabarinza dezent in Richtung Neusiedlersee ab und auch wenn die Neigung maximal für eine Schlittenfahrt reichen würde, bestehen zwischen der 150 Meter hochliegenden Kuppe und dem 30 Meter tieferen Hangfuß doch erstaunliche Unterschiede. Schuld daran ist vor allem ein Mesoklima, das einem auf dem unteren, sogenannten kurzen Gabarinza im Sommer selbst dann den Schweiß auf die Stirn treibt, wenn man einfach nur den Trauben beim Verfärben zuschaut. Kombiniert mit kompakten, lehmigen Böden, in denen sich zusätzlich sandige-kalkige Seesedimente finden, sind das prädestinierte Verhältnisse für feste und fleischige Merlots und dichte und saftige Zweigelt. Auf der langen Gabarinza hinauf in Richtung Parndorfer Platte ergänzt Schotter den seichter werdenden Lehm; Blaufränkischreihen gesellen sich zum Merlot und Wind macht die Hitze erträglicher.

Zusatz für Etymologen: Joseph Schnetz, Philologe und Flurnamenforscher, führte den Namen des Gabarinza, auf „die Gaben“ zurück, das Recht bestimmte Teile des einst Gols umrahmenden Waldes, abholzen zu dürfen. Wurde in eine gerodete (gerissene) Fläche ein Weingarten gepflanzt, sprach man von einem Gabe-Riss. Und weil Sprache lebendig ist und Mutationen unterliegt, formte sich daraus im Laufe der Jahrhunderte das Wort Gabarinza, das heute für kraftvolle, saftige und langlebige Weine steht.